Night of Science am Campus Riedberg
Ein Fest der Entdeckungen
Am Freitag, 21. Juni, erstrahlte der Campus Riedberg anlässlich der „Night of Science“. Die jährlich von Studierenden der Goethe-Universität organisierte Veranstaltung lud von 17 Uhr bis in die frühen Morgenstunden zu einer nächtlichen Entdeckungsreise durch die Wissenschaft ein. In diesem Jahr standen mehr als 80 Vorträge auf dem Programm, in denen Forschende ein breites Spektrum an Themen präsentierten. Das Max-Planck-Institut für Hirnforschung beteiligte sich mit zwei Vorträgen und einem Imbisswagen, was großen Anklang fand.
Die Night of Science (Nacht der Wissenschaften), die 2006 als Protest gegen die Einführung von Studiengebühren an hessischen Hochschulen begann, hat sich zu einer Großveranstaltung entwickelt. Zunächst nur in drei Hörsälen der Goethe-Universität Frankfurt, wurde die Night of Science um Veranstaltungen des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, des Max-Planck-Instituts für Biophysik, des Frankfurt Institute for Advanced Studies und der Physikalischen Gesellschaft erweitert.
Das diesjährige Programm umfasste Themen wie die transformative Kraft von Waagen, die Geheimnisse der DNA, die Physik des Fußballs, die Bedeutung von Ekel, die Auswirkungen von Giften, die Herausforderungen von Long Covid und den Klimawandel. Einige der Vorträge wurden auf Englisch gehalten, um einem internationalen Publikum gerecht zu werden.
Die Vorträge wurden durch ein lebendiges Rahmenprogramm mit Aktivitäten wie Roboterfußball und Segelflugvorführungen ergänzt. Mehr als 30 Initiativen und Gruppen stellten ihre Arbeit an verschiedenen Ständen vor und Führungen boten einen Blick hinter die Kulissen der wissenschaftlichen Forschung. Für das leibliche Wohl war mit Erfrischungen und Kaffee den ganzen Abend über gesorgt.
Die Veranstaltung begann an der Universität mit einem Festvortrag der renommierten Heidelberger Kern- und Teilchenphysikerin Professor Johanna Stachel, die am CERN am "Big Bang Projekt" ALICE mitarbeitet. Kurz darauf präsentierte das Max-Planck-Institut für Hirnforschung, das regelmäßig an der Night of Science teilnimmt, zwei Vorträge, einen über die faszinierende Biologie der Nacktmulle (Dori Grijseels & Julian Burger, Barker Lab) und einen über die Erforschung von RNA und Proteinen im Gehirn (Marcel Jüngling, Schuman Lab). Beide Vorträge waren gut besucht und viele Besucherinnen und Besucher blieben, um mit den Vortragenden zu diskutieren und Fragen zu stellen. Das institutseigene Bistro vor dem Vortragssaal versorgte hungrige Besucher bis Mitternacht mit Speis und Trank.
Jedes Jahr wählt das Organisationsteam der Night of Science ein Aushängeschild, das die Veranstaltung inspirieren soll. In diesem Jahr fiel die Wahl auf die Physikerin Lise Meitner. Die 1878 in Wien geborene Meitner wurde 1926 die erste weibliche Physikprofessorin in Deutschland. Obwohl sie aufgrund ihres Geschlechts und ihrer jüdischen Herkunft diskriminiert und angefeindet wurde, sind ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Radioaktivität und der Kernspaltung bis heute von großer Bedeutung. Während ihr Kollege Otto Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie erhielt, werden Meitners Beiträge heute gefeiert und gewürdigt.