Hirnforschung und große Sprachmodelle - ein Quantensprung?
Die Verbindung zwischen großen Sprachmodellen und dem menschlichen Gehirn entschlüsseln: Ein Symposium am Max-Planck-Institut für Hirnforschung
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und das Max-Planck-Institut für Hirnforschung (Frankfurt) veranstalteten gemeinsam ein Symposium, das Experten aus der Informatik und den Neurowissenschaften zusammenbrachte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der Kognitionswissenschaften.
Das Symposium untersuchte das Potenzial von großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) wie GPT-3, die in letzter Zeit sowohl für Aufregung als auch für Besorgnis hinsichtlich ihrer Fähigkeit, mit menschlicher Intelligenz zu konkurrieren, gesorgt haben. Obwohl die Fähigkeiten von LLMs und menschlicher Intelligenz viele Ähnlichkeiten aufweisen, ist es wichtig, diese Eigenschaften aus einer neurologischen Perspektive zu betrachten.
Während der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmer die Errungenschaften und Herausforderungen im Bereich der KI und verglichen die Fähigkeiten künstlicher Systeme mit denen des menschlichen Gehirns. Sie untersuchten auch die Instrumente, die zur Erforschung der Repräsentation und möglicher Verbesserungen von LLMs eingesetzt werden. Eine interessante Frage, die während des Symposiums aufgeworfen wurde, war, ob diese Modelle eine Sprachrepräsentation gelernt haben, die der des menschlichen Gehirns ähnelt.
Das Symposium befasste sich auch mit dem Potenzial von LLMs, Fortschritte in der Hirnforschung zu inspirieren. In diesem Zusammenhang wurde untersucht, ob neurologische Erkenntnisse genutzt werden können, um die Leistung heutiger Sprachmodelle zu verbessern.
An dem Symposium nahmen namhafte Experten aus der Informatik und den Neurowissenschaften teil, darunter Alison Gopnik aus Berkeley, Iryna Gurevych von der TU Darmstadt, Uri Hasson von der Princeton University, Melanie Mitchell vom Santa Fe Institute, Björn Ommer von der LMU München, Haim Sompolinsky von der Hebrew University/Harvard University und Mariya Toneva vom Max-Planck-Institut für Softwaresysteme.
Zusätzlich fand im Rahmen des Symposiums eine Podiumsdiskussion statt. Die gesamte Veranstaltung fand in englischer Sprache statt.